14 - dass alles weiterfliesst...

"Wenn Du schliesslich still "verstehst",

dass alles weiterfliesst,

ob Du nun freudig strahlst, fliegst oder schweren Herzen gehst

und Klang in Farben giesst."

Das Bild 14 schliesslich ist  vermutlich die persönlichste Arbeit von allen. In ihr habe ich im Jahr 2021 Skizzen- und Notizbücher seit dem Start der Entstehung der Bildreihe aus einem Zeitraum von  drei Jahren bis hierhin zu diesem Moment als Grundlage genommen und einzelne Seiten daraus zu einer Collage aus Momentaufnahmen, Gedanken und grafischen Elementen zusammengefügt. Darunter finden sich auch auf der rechten Bildseite, einer Art Neuland und Insel, die sukkzessive entstandenen Entwürfe der Triptychonreihe selbst.

In Summe also gibt diese Arbeit einen Einblick in einen mehr oder weniger zufällig zusammengesetz-ten Teil des Stroms meiner persönlichen Wahr-nehmungen, Gedanken und Gefühle innerhalb des ersten Umsetzungs- und Schaffenszeitraums dieser Idee. Insofern handelt es sich auch um eine Art "making of"-Bild der Serie selbst. Aufgeteilt habe ich es in einen linken und rechten Bildteil. In der Mitte befindet sich ein Fluss und zentral in ihm als eine Art Übergangsort das Blatt mit den original Entwick-lungsnotizen des Gedichtabschnitss 14 selbst.

In dieser Arbeit geht es vor allem um Herkunft, Identität und Authentizität im persönlichen Werden, Wachsen, Reifen und Sein. Und auch darum, wie ich mich hierin in einem Teil meines künstlerischen Schaffens zeige. Die Seiten sind allesamt entweder mit Bleistift oder Fineliner auf Papier gefasst.

Ein wenig wollte ich auch einmal eine Art "Gesamt-welt" aus einem Teil dieser über Jahrzehnte hinweg mehr oder weniger täglichen und festen Bestandteile meines persönlichen Weges (auch zur Mitte, an ihr vorbei und wieder "zurück") zeigen. Ein recht em-pfindsames bis empfindliches Vorhaben. Auch ein Stückchen "Blankziehen" und "nackt Werden" mit einem grösseren Ausschnitt dessen, was meine eigene Existenz und spezielle Persönlichkeit wie Wahrnehmungs- und Verarbeitungsweise anbetrifft.

Hier in einer kleinen Bildergalerie ein paar Ausschnitte und Impressionen daraus.

Um nun all diese zu einem Ganzen zusammen-gesetzten Papiere, Text- und Bildausschnitte auch sicher im Aussenbereich zeigen zu können und gleichsam zu schützen, entschied ich mich für eine sie überziehende, fliessend angelegte Schicht aus farbigem Epoxidharz.  Ein wundervolles Medium, wie ich finde, da es über seine spezielle transparente und beliebig einfärbbare Beschaffenheit einen Blick über den Fluss der Farben in ein Stück Flussabschnitt eines Lebens selbst möglich macht.

Die sich im oberen Flussablauf links befindliche Darstellung der Zahl 772 ist eine Kopie des im Original aus Beton gegossenen Flusskilometerschildes, welches sich in Duisburg-Wanheim, dem Ort meiner Kindheit,  Jugend und frühen Erwachsenenzeit, am Ufer meines sozusagen Ursprungs- und Heimatflusses Rhein befindet. Hier habe ich viel Zeit verbracht und dort ist u.a. das "flussendlich"-Gedichtserienmanus-kript inklusive der dazugehörigen Zeichnungen entstanden.

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